Koblenzer Tor
Galerieflügel des Poppelsdorfer Schloss
Als Teil des Galerieflügels vom Kurfürstlichen Schloss errichtet, diente der die Straße nach Koblenz überspannende Torbau ursprünglich als Archiv und Versammlungsraum des Ritterordens vom Heiligen Michael. Eine vergoldete Figur des Erzengels schmückt denn auch die Fassade.
Im Mittelpunkt: der Erzengel Michael
Das Koblenzer Tor wurde in den Jahren 1751 bis 1755 als Sitz des Michaelsordens durch den Bonner Stadtbaumeister Michael Leveilly, nach Plänen François Cuvillés dem Älteren, errichtet. Auftraggeber war Kurfürst Clemens August, Namensgeber der Clemens-August-Straße, in der auch das PRESIDENT Hotel Bonn liegt. Kurfürst Clemens August trat auch bei zahlreichen weiteren Barockbauten als Bauherr in Erscheinung: so vollendete er beispielsweise den Bau des Poppelsdorfer Schloss und ließ u.a. die Schlösser Augustusburg und Falkenlust (in Brühl) errichten.
In den seitlichen Durchgängen des Koblenzer Tors befanden sich früher Wach- und Zollstuben. Auffallend sind die stark hervorgehobenen dorischen und ionischen Doppelsäulen, die in Verbindung mit der kurfürstlichen Wappenkartusche dem Tor einen besonders repräsentativen Charakter verleihen. Oberhalb befinden sich die Personifizierungen der vier Tugenden des Michaelsordens: Frömmigkeit, Ausdauer, Stärke und Treue und als Mittelpunkt der vergoldete Bleiguss des Erzengels Michael.
Bei den Figuren handelt es sich um Reproduktionen, da die Originale im Krieg zerstört wurden. Das Original der Figur des Erzengels Michael, ein vergoldeter Bleiguss von Hendrik Rottermondt (1755), befindet sich in den Innenräumen der Universität am Hörsaal VIII. Zuletzt wurde das Koblenzer Tor in den Jahren 2005 und 2006 saniert