Alter Friedhof Bonn

Für „gewöhnliche Einwohner“ Bonns

Der Alte Friedhof Bonn wurde bereits 1715 durch Kurfürst Josef Clemens als Soldaten- und Fremdenfriedhof vor den Toren Bonns angelegt – für „gemeine Einwöhner, Paßanten und Soldaten“ wie es damals hieß. 1787 dann wurde er zum Hauptfriedhof der Stadt Bonn und wandelte sich fortan vom Friedhof für die kleinen Leute Bonns zur letzten Ruhestätte zahlreicher Prominenter.

Alter Friedhof Bonn

©Michael Sondermann

Der „sprechende Garten“ Bonns

Im 19. Jahrhundert wurde der Alte Friedhof Bonn von J.P. Lenné parkartig umgestaltet. Als "jardin parlant", als sprechender Garten, sollte er den Besucher in eine sanftmelancholische Stimmung versetzen. Noch heute beindruckt die Harmonie von Natur und kunstvollen Grabmälern. Die zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe fanden, dokumentieren Bonns Rang im deutschen Geistesleben des 19. Jahrhunderts.

Eines der wichtigsten Kulturdenkmäler Bonns

Der drei Hektar große Alte Friedhof Bonn zählt nicht nur zu den bedeutendsten Friedhöfen Deutschlands, er ist auch einer der wichtigsten Kulturdenkmäler Bonns. Die Grabstätten des 19. Jahrhunderts sind Spiegelbild der Bonner Kultur- und Geistesgeschichte. August Wilhelm von Schlegel, Robert Schumann und Clara Schumann, Adele Schopenhauer, Schillers Gattin Charlotte und sein Sohn Ernst und auch die aus Ehrenbreitstein stammende Mutter Beethovens sind hier beerdigt. Auch berühmte Bonner Professoren wurden auf dem Alten Friedhof bestattet: August Wilhelm von Schlegel, Ernst Moritz Arndt, Friedrich Argelander, Barthold Georg Niebuhr, Karl Simrock. Hier ruhen auch die Gebrüder Boisserée, die u.a. den Grundstock der Alten Pinakothek in München legten und für die Vollendung des Kölner Doms sorgten.

Viele Grabstätten sind mit Grabmälern von Schinkel, Rauch, Stüler und Cauer geschmückt.

Inmitten des Friedhofs steht eine spätromanische Kapelle, die von der Deutschordenskommende Ramersdorf 1846-50 hierher übertragen wurde.