Das Bonner Münster (Münsterbasilika) - Wahrzeichen der Stadt Bonn

Im 2. Jahrhundert n. Chr. befanden sich am Ort der heutigen Münsterbasilika Gräber, Grabmäler und eine sog. „cella memoriae“, eine Toten-Gedenkstätte. Im Fachwerk-Bau, der „cella memoriae“, gedachten die Gläubigen bei einem kultischen Mahl der Toten. Auch soll dort das Martyrium zweier christlich-römischer Offiziere stattgefunden haben, die heute als Stadtpatrone Cassius und Florentius Verehrung genießen.

Um 400 erbaute man über deren Gräber ein kleiner Kirchensaal, der in der Mitte des 11. Jahrhunderts durch eine siebzig Meter lange, dreischiffige Basilika ersetzt wurde. Propst Gerhard von Are ließ in der Mitte des 12. Jahrhunderts wiederum einen Neubau errichten. Um diese Zeit entstand auch der Kreuzgang, ein Juwel kirchlicher Architektur. Er ist der einzig guterhaltene romanische Kreuzgang nördlich der Alpen.

Das fünftürmige Münster mit dem mächtigen Vierungsturm bestimmt die Silhouette der Stadt.

 Heute steht das Münster mitten in einer lebendigen City und bietet den Mitgliedern der Gemeinde am Bonner Münster, den Passanten und Touristen einen Ort der Stille und des Gebetes. Die Kirche ist Mittelpunkt für ein Leben in Kontakt mit Gott, den die Märtyrer hier schon im 3./4.Jahrhundert bezeugten. Im angeschlossenen Münster-Carré befindet sich auch der Sitz des derzeitigen Stadtdechant Wilfried Schumacher. Damit die Kirche Bonn auch weiterhin strahlt, kümmern sich der Münster-Bauverein und die Münster-Stiftung um den Erhalt des Bauwerks.

 Interessant: eine „Kopie“ des Bonner Münsters steht in Berlin. Kaiser Wilhelm II., der an der Universität Bonn studierte, war von der Architektur des Bonner Münsters so fasziniert, dass er später Einfluss auf die Bauarbeiten der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin nahm und sie sozusagen als Kopie des Bonner Münsters bauen ließ.